Kartoffeln in
Kempen kaufen

wir produzieren Kartoffeln in kempen

Seit vielen Generationen wird der Großhütterhof in Kempen von unserer Familie bewirtschaftet. Seit 1990 sind wir ausschließlich auf den Anbau von Kartoffeln spezialisiert. Im Laufe der Jahre entwickelten wir dabei Konzepte, um so nachhaltig wie möglich im Sinne der Natur zu handeln.

Wir produzieren, lagern und verpacken unsere Kartoffeln nach den höchsten Qualitätsstandards, damit Sie als Kunde stets einwandfreie und frische Ware genießen können. Und das – schmeckt man

Kartoffelernte 

Wissenswertes über die Kartoffel:

Die Geschichte der Kartoffel ist eine faszinierende Reise, die sich über Jahrtausende und Kontinente erstreckt. Ursprünglich wurde die Kartoffel (Solanum tuberosum) in den Anden Südamerikas von den indigenen Völkern domestiziert. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass der Anbau der Kartoffel bereits um 8000 bis 5000 v. Chr. begann. Diese robuste und nährstoffreiche Knolle spielte eine zentrale Rolle in der Ernährung der Inka-Zivilisation und anderer präkolumbischer Kulturen.

Die Kartoffel erreichte Europa im 16. Jahrhundert durch spanische Eroberer, die sie aus der Neuen Welt mitbrachten. Anfangs stieß sie aufgrund ihres Aussehens und der Verbindung zu den Nachtschattengewächsen, von denen einige giftig sind, auf Misstrauen und Ablehnung. Es dauerte Jahrhunderte, bis die Kartoffel in der europäischen Landwirtschaft und Küche akzeptiert wurde. Im 18. Jahrhundert erkannten jedoch europäische Bauern und Adlige den Wert der Kartoffel als Nahrungsquelle und forcierten den Anbau.

Die Kartoffel spielte eine entscheidende Rolle bei der Linderung von Hungersnöten in Europa und trug zur Bevölkerungszunahme bei. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Bodenarten und Klimazonen sowie ihre Effizienz bei der Kalorienproduktion pro Anbaufläche machten sie zu einem Grundnahrungsmittel. Im Laufe der Zeit verbreitete sich der Anbau weltweit und die Kartoffel wurde zu einem unverzichtbaren Bestandteil der globalen Ernährung.

Heute ist die Kartoffel nach Reis, Weizen und Mais das viertwichtigste Nahrungsmittel der Welt und ein zentrales Element in der Küche vieler Kulturen. Ihre Geschichte von bescheidener Herkunft in den Anden bis hin zu einem globalen Nahrungsmittel zeugt von ihrer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit und Nährstoffdichte.

 

„Inzwischen gibt es global über 5.000 verschiedene  Kartoffelsorten; acht davon, bauen wir an, von denen jede ihre ganz eigene Aufgabe in deutschen Küchen erfüllt.

Ich würde mich freuen, Sie auf unserem Hof kennenzulernen.“

Thomas Birmes

ARTIKEL - Westdeutsche Zeitung 3. Juni 2019

Zu Besuch beim Kartoffel-Bauern Birmes in Kempen

Von Barbara Leesemann. Foto: Lübke, Kurt (kul)

Auf dem Hof der Familie Birmes an der Vorster Straße in Kempen steht die Produktion von Kartoffeln im Mittelpunkt. Gekocht, gebraten, gebacken, frittiert, gestampft oder püriert – für die Kartoffel gibt es viele Arten der Zubereitung. Sie zählt zu den Grundnahrungsmitteln. Die Kempener Lehmplatte mit ihrem leicht sandigen Anteil bietet gute Voraussetzungen für ihr Wachstum, wie Thomas Birmes sagt. Der 27-Jährige hat vor vier Jahren den Hof an der Vorster Straße von seinem Vater Johannes übernommen.

Auf den etwa 50 Hektar werden noch Erbsen und Bohnen für Konserven, Blaumöhren für die Farb- und Lebensmittelindustrie, Weizen, je nach Qualität für Tierfutter oder für Mehl, und Zuckerrüben angebaut. Denn auch für Kartoffeln gilt es, die Fruchtfolge zu beachten. Das heißt, man kann nicht jedes Jahr auf dem gleichen Boden das gleiche Gemüse oder Getreide anbauen. Abwechslung muss her, damit sich der Boden wieder erholen kann. Das heißt, wurden Kartoffeln auf einem Acker angebaut, sollten sie dort erst wieder in vier bis fünf Jahren wachsen. Ansonsten sind die Pflanzen anfällig für Krankheiten und gedeihen schlecht. „Zudem ist Flächentausch unter den landwirtschaftlichen Betrieben üblich“, sagt Birmes.

Der Großhütterhof, wie der Hof der Familie Birmes heißt, ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt, so Thomas Birmes. Er weiß mit Sicherheit, dass seine Familie ihn in der vierten Generation betreibt. Viele Kempener kennen ihn noch aus der Zeit, als dort Weihnachtsbäume verkauft wurden – bis 2010.

Verpackung Die Kartoffeln werden für den Verkauf in Säcken zu 1,5 bis zehn Kilo verpackt. Es gibt vereinzelt Papiertüten, zumeist wird die Ware aber in sogenannte Raschelsäcke, grobmaschige Kunststoffnetze, abgefüllt. „Diese wiegen nur drei Gramm und sind so umweltfreundlicher, da die Verpackung auf das nötigste reduziert wird“, sagt Thomas Birmes.

Grün Wenn Kartoffeln zu lange im Hellen liegen, bilden sie Solanin. Das sorgt dafür, dass sie grün werden. Schädlich seien sie dann aber in der Regel nicht. „Das zeigt erst Wirkung, wenn man mehr als fünf Kilogramm Kartoffeln isst“, sagt Thomas Birmes. Süße Kartoffeln gibt es, wenn sie zu kühl gelagert werden. Dann wird aus der Stärke Zucker. Dunkle oder helle Knollen, das liegt am Boden.

Kontrolle „Wir sind QS-zertifiziert“, sagt Thomas Birmes. Das Prüfzeichen steht für frische Lebensmittel und Transparenz in allen Produktionsstufen, von der Herstellung über die Verarbeitung bis zum Handel. Mindestens einmal im Jahr gibt es ein angeordnetes Monotoring. „Da muss alles nachgewiesen werden, um Risiken auszuschließen.“

Etwa neun Sorten baut Thomas Birmes für den Verkauf an. Dieser findet nicht nur im Hofladen statt, sondern hauptsächlich in Geschäften in einem Umkreis von 30 Kilometern, wie beispielsweise bei Edeka und Rewe in Kempen. Dazu pflanzt der junge Agrarbetriebswirt noch alte Sorten oder neue als Versuch, ob sie sich für den Verkauf eignen. Zu den Testkartoffeln gehören Bamberger Hörnchen, eine alte Knolle und aufwändig in der Ernte und Verarbeitung, Königspurpur oder die Blaue St. Gallen, deren Namen schon auf die Farbe schließen lässt.

Doch überwiefend sind es gängige Sorten. Die Sorte Cilena habe sich zwar in den Köpfen der Menschen festgesetzt, sich aber nicht weiterentwickelt. Sie wird durch andere, neuere Züchtungen ersetzt. Diese heißen Belana, eine runde, gelbfleischige, festkochende Sorte, die sich ein Dreivierteljahr lagern lässt. Oder Laura, eine rotschalige Sorte mit einem intensiven Kartoffelgeschmack. Die bei der Ernte ausgereift sein muss und nicht ganz so lange lagerbar ist. Sie ist die Lieblingssorte von Thomas Birmes.

Wenn es etwas wärmer ist, Ende März, Anfang April, ist es Zeit, Kartoffeln zu pflanzen. „Der Boden sollte trocken sein, damit der Erddamm, in den die Knolle 17 Zentimeter tief eingepflanzt wird, nicht klumpig, sondern fein bröselig ist“, erklärt Birmes. Diese Knolle kommt nicht aus den eigenen Beständen, sondern wird bei Europlant eingekauft. Das Unternehmen züchtet und forscht rund um die Kartoffel.

Nun muss die Kartoffel wachsen. Aus den sogenannten Augen der Mutterknolle wächst der Stängel nach oben, an dem die Wurzeln nach unten wachsen und Stolonen bilden. „Das sind Sprossen, die immer dicker und zur Kartoffel werden“, erklärt Birmes. Berühmter Feind der Kartoffel ist der gleichnamige Käfer. „Er war schon fast ausgestorben, kommt aber in den vergangenen Jahren wieder häufiger vor“, sagt Birmes. Gegen ihn helfe nur eine gezielte Behandlung mit einem Pflanzenschutzmittel. „Die Käfer fressen an den Blättern, bringen Infektionen in die Pflanze, die die Kartoffeln schädigen.“

Die ersten Kartoffeln werden dann Anfang bis Mitte Juni geerntet. Bis 10. August kann man sie Frühkartoffeln nennen. „Die ersten Frühkartoffeln, die sie im Einzelhandel kaufen können, sind ausländische Ware, kommen aus Ägypten oder zurzeit aus Spanien“, weiß der Landwirt. Mitte September ist dann die Ernte vorbei. Birmes: „Nur Kartoffeln, die für Pommes gedacht sind, werden später, noch bis Mitte Oktober geerntet. Aber die haben wir nicht.“

Ist die Knolle aus der Erde, so kommt sie in die 800 Quadratmeter große Halle zur Lagerung. Am besten wird die Ware bei einer Temperatur zwischen 4,5 und 5 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 95 Prozent und dunkel gelagert. Weshalb ein Teil der Halle als kühler, feuchter Lagerort abgetrennt ist. Dort stapeln sich im Moment noch im hinteren Teil Kisten, die 1200 Kilogramm fassen, in einer Höhe von knapp 6,5 Metern, die Reste der Ernte 2018. Für die richtige Temperatur sorgt eine sogenannte Saugbelüftung mit Kühlung. Durch Einlassklappen an der Außenwand wird frische Luft durch die Halle gesaugt. Sie wird durch die Kisten, die Spalten zwischen ihren etwa zehn Zentimeter großen Holzleisten haben, getrieben und von einem Ventilator wieder nach draußen gesaugt. Und ein Luftbefeuchter tut das Übrige, damit sich die Kartoffel wohl fühlt. Die Kisten müssen bis zum Rand mit Kartoffeln gefüllt werden, denn die Kartoffel verliert in Ihrer Lagerzeit noch Feuchtigkeit. Dieser Feuchtigkeitsverlust, und damit Gewichtsverlust, macht etwa sechs Prozent in diesem Jahr aus.

Aus diesem Lager werden von September bis Juli die Kartoffeln entnommen zur Weiterverarbeitung. Die Kartoffel wird maschinell von Erde befreit und sortiert. Und zwar in die Größen bis 35 Millimeter, 36 bis 60 Millimeter und alles was darüber hinausgeht, in gute und schlechte Kartoffeln. Sprich die, die in den Lebensmitteleinzelhandel gehen, oder die, die nur als Viehfutter oder für andere Produkte verwertet werden können.

Auch in der Zeit zwischen alter und neuer Ernte kann man bei Birmes nicht die Hände in den Schoß legen. Einerseits müssen die wachsenden Feldfrüchte regelmäßig kontrolliert und anderseits die Geräte in der Halle genutzt werden. „Wir verarbeiten auch Ware von und für andere Landwirte. Zurzeit sind das Kartoffeln, die ausgetrieben haben. Wir säubern sie, so dass sie bei dem anderen Landwirten weiterverarbeitet werden können“, sagt Birmes. Für seine regionale Direktvermarktung verpackt Birmes aber nur seine produzierten Kartoffeln in Papiertüten oder Raschelsäcken.